Adventsgottesdienste in der Pfarrei St. Hippolytus

Wenn Gäste etwas über den Gastgeber aussagen, was sagt dann die Krippe über Jesus aus? Die Gäste an der Krippe sind zum einen Intellektuelle mit drei Hautfarben. Jeder steht für einen Kontinent – zumindest für die, die man in der Antike kannte. Es ist also ein Ereignis, dass die ganze Welt betrifft.

Die Hirten stehen gleichberechtigt neben den akademischen Intellektuellen.

Die Krippendarstellung, eine Gästeliste, die keinen Status kennt. Und mit der Geburt Jesu wird es nicht „der Himmel auf Erden“.

Die Adventszeit, der Weg, sich Weihnachten anzunähern, läuft über die Krippe. Jede Woche stellen wir eine neue Figur vor; Figuren, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven auf Weihnachten zubewegen, bis schließlich an Heiligabend die Krippe voll ist.

Heute, am dritten Advent, sind es Ochs und Esel.

„Sie sind die stillen Beobachter in der Weihnachtskrippe.

Ochse und Esel – sie stehen einfach nur da.

Wahrscheinlich muhen oder scharren sie.

Aber sonst scheinen sie nur Statisten dieses heiligen Schauspieles am Rand der römischen Welt zu sein, dass heute jedes Jahr in hunderttausend Kirchen weltweit aufgeführt wird. Aber es ist doch kein Zufall dass sie sich heute in jeder Krippe finden und nicht einfach weggelassen werden.

Wenn Gottes Sohn zur Welt kommt, geht das nicht nur Menschen an – sondern auch seine Schöpfung, die Natur.

Ochse und Esel sind die stillen Zeugen der nicht menschlichen Welt.

Dass sie hier dabei sind – zeigt wo ihr Platz ist: ganz nahe bei Gott.

In Symbiose, im Zusammenleben mit Gottes Menschen.

Als der Himmel

einen Platz auf der Erde suchte,

da fand er am Wegesrand

einen Esel und einen Ochsen.

Sie waren müde

vom Tragen der Lasten

und vom Ackern im Alltag,

gestresst und leer vom ‚richtigen Leben‘.

Doch er strahlte auf, der Himmel auf der Suche.

Hier kann ich ‚Weihnachten‘ werden.

Erstaunt hoben Ochse und Esel die Augen,

und sie sahen

den Himmel offen,

… und die Herrlichkeit des Herrn

fand Geburt in ihr Leben.            (Albert Altenähr)

Ochs und Esel bekommen zu sehen, was vielen Menschen ihrer Zeit verborgen bleibt.

Die Schöpfung hat eine Weisheit, eine Gotteskenntnis, an der wir oft vorbeigehen.

Mit einem Hund spazieren zu gehen, kann anstrengend sein. Ständig hört oder erschnüffelt er etwas. Unterbricht den Rhythmus deiner Schritte.

Was würdest du wahrnehmen, wenn du mit wachen Sinnen durch deinen Tag gehen würdest?“