Aktuelle Informationen zum Pfarreientwicklungsprozeß

Stand: 20.8.23

Berthold Hiegemann, Projektleiter Pfarrentwicklungsprozess  

Publikandum am Wochenende 19./20.08.2023

Ich möchte heute zu einigen aktuellen Entwicklungen in Bezug auf unseren Pfarrentwicklungsprozess (PEP) Stellung beziehen und Sie darüber informieren.

So wie es in unserem Pfarrentwicklungsprozess gute Gewohnheit ist, sollen zuerst Sie als Pfarreimitglieder diese Informationen erhalten, bevor wir damit in die allgemeine Öffentlichkeit gehen.

Die Informationen, die ich Ihnen nun geben möchte, werde ab Sonntagabend auch auf unserer Internetseite www.hippolytus.de nachzulesen sein und in der nächsten Woche als Pressemitteilung an die Gelsenkirchener Zeitungen gehen.

Beginnen möchte ich mit dem Kirchenstandort Liebfrauen in Beckhausen:

Im Januar 2023 ist die Umsetzung des Vertrages mit der Open Mainded Projekt Steinau GmbH (OPM) als Vertragspartner der Kirchengemeinde St. Hippolytus insoweit umgesetzt worden, als dass das Kirchengebäude „besenrein“ an den Investor übergeben wurde.

OPM hatte einen Kettenvertrag mit der Senioren-Wohnen-Holding GmbH (SWG) geschlossen, die schließlich das angestrebte Seniorenbauprojekt umsetzen sollte.

Der relevante Vertragspartner blieb für die Kirchengemeinde die OPM, welche den Kaufpreis an die Kirchengemeinde zu zahlen hatte.

Die SWG bat zeitnah nach Übergabe des Kirchengebäudes als letzter noch freizustellender Immobilie auf der Fläche in Beckhausen um einen Aufschub von ca. 6 Monaten zur Umsetzung des Projektes.

Bedingt durch einen Eigentümerwechsel bei SWG und die allgemeine wirtschaftliche Situation konnte man seitens der SWG keine Zusage geben, ob an dem Projekt Liebfrauen weiter festgehalten werden würde.

Die Entscheidung hierzu sollte im April fallen, jedoch gibt es bis heute keine offizielle Aussage dazu, geschweige denn wurde der fällige Kaufpreis entrichtet.

Es besteht ein Zahlungsverzug der OPM seit dem 30.01.2023.

Der Stabsbereich Recht des Bischöflichen Generalvikariats (BGV) wurde um eine Einschätzung gebeten.

Nach eingehender Beratung hat der Kirchenvorstand (KV) bei gleich lautender Empfehlung des Pfarrgemeinderates (PGR)in einer gemeinsamen Sitzung beider Gremien folgende Entscheidung gefällt:

Im Juli hat sich die Koordinierungsgruppe – sie setzt sich aus dem Pfarrer sowie Vertreter*innen des Pastoralteams, des Kirchenvorstands und des Pfarrgemeinderates unter Beratung durch die Fachabteilung des Bischöflichen Generalvikariats zusammen – nach Beratung durch den Stabsbereich Recht des Bischöflichen Generalvikariats für die Rückabwicklung des Kaufvertrags ausgesprochen.

Seitens der SWG gibt es seit 6 Monaten keine Entscheidung, bzw. keinen neuen Sachstand. Gemäß dem Kaufvertrag ist die Kirchengemeinde berechtigt, vom Kaufvertrag zurückzutreten, wenn nicht binnen eines Monats nach Fälligkeit gezahlt wurde. Die OPM ist inzwischen seit 7 Monaten im Zahlungsverzug.

Dies geschieht durch ein an die beauftragte Notarin gerichtetes Rücktrittsschreiben.

Das Risiko ist enorm hoch, dass immer weiter um Aufschub der Kaufpreiszahlung und der Umsetzung des Projektes gebeten wird.

Auch wenn der Kaufpreis irgendwann gezahlt werden würde, ist das Risiko hoch, dass das Projekt nie umgesetzt wird. Die Kirche würde somit dem Verfall überlassen.

Eine neue Vermarktung bietet die Chance, einen verlässlicheren Projektpartner zu wählen und den Verfall der Kirche durch eine baldige Umnutzung zu vermeiden.

Die SWG verliert sämtliche Rechte aus ihrem Vertrag mit der OPM. Die bisher entstandenen Planungskosten gehen zu Lasten der SWG. Alle bisher erfolgten Eintragungen zur Übertragung des Grundstücks ins Grundbuch müssen wieder gelöscht werden.

Die Vermarktung zur Umnutzung wird neu durchgeführt.

Uns allen, die wir in unserem Pfarrentwicklungsprozess Verantwortung tragen ist klar, dass wir zum Ende des vergangenen Jahres mit großem Druck die Freistellung der Liebfrauenkirche betrieben haben. Wir haben viele Ehrenamtliche angetrieben und ermutigt, die notwendigen Arbeiten zu unterstützen. Für dieses Engagement aller Beteiligten gilt es gerade jetzt noch einmal Dank zu sagen!

Umso mehr schmerzt es, dass wir nun diesen Rückschritt verkünden müssen. Seien Sie jedoch versichert, dass uns diese Entscheidung nicht leichtgefallen ist und dass wir nun mit Hochdruck versuchen werden, neue Projektpartner zu finden und die betroffenen Flächen einer sinnvollen und vernünftigen neue Nutzung zuzuführen.

Tröstend kann an dieser Stelle sein, dass wir am 3. September das neue Gemeindezentrum an Liebfrauen, dass in der ehemaligen Kindertagesstätte eingerichtet wurde, eröffnen werden und so die Gemeindemitglieder aus Liebfrauen einen neuen „Erlebensort des Glaubens“ erhalten, der gleichzeitig als weiterer, neuer Treffpunkt für die ganze Pfarrei dienen soll.

Als nächstes einige Informationen zum Standort St. Laurentius:

Hier freue ich mich Ihnen mitteilen zu können, dass nun endgültig in den nächsten Wochen mit den Baumaßnahmen begonnen wird. Die Projektausrichtung hat sich insoweit verändert, dass hier im ehemaligen Kirchengebäude sozialer Wohnungsbau umgesetzt werden soll.

Hier obliegt es dann dem neuen Eigentümer die Öffentlichkeit über die konkreten Vorhaben zu informieren. Ich bitte Sie um Verständnis, dass ich hier unserem Vertragspartner heute noch nicht vorgreifen will und kann.

Schließlich zu St. Marien in Essen-Karnap:

Hier hat uns leider im Juni die Nachricht erreicht, dass unser bisheriger Projektpartner aus gesundheitlichen Gründen das angedachte Seniorenprojekt nicht mehr umsetzen kann, woraufhin uns die Familie gebeten hat, die bisher geschlossenen Vorverträge aufzulösen. Der Pfarrei entstehen an dieser Stelle keine Kosten, da die bisherigen Planungskosten alle zu Lasten des Investors gegangen sind. Es kaufen hier bereits Gespräche mit neuen Interessenten und wir sind zuversichtlich, dass bis zum Ende der Ausschreibungsfrist am 15.09.2023 noch der eine oder andere Interessent aufgetan werden kann.

Abschließend bleibt festzustellen, dass die Nutzung unseres Pfarrzentrums nach Ende der Corona-Pandemie weiter zunimmt und auch die Arbeit im katechetischen Zentrum an St. Laurentius wieder im gewohnten Umfang vonstattengeht. Die gedeihliche Kooperation mit der rumänisch-orthodoxen Kirche hat sich weiter positiv entwickelt und wir sind sehr froh darüber, dass wir diese ökumenische Partnerschaft eingegangen sind.

Soweit mein Bericht. Für eventuelle Rückfragen können Sie mich jederzeit unter den bekannten Kontaktdaten erreichen. Ansonsten auch gern einfach über das Pfarrbüro. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Berthold Hiegemann, Projektleiter Pfarrentwicklungsprozess