Adventsgottesdienste in der Pfarrei St. Hippolytus

Wenn Gäste etwas über den Gastgeber aussagen, was sagt dann die Krippe über Jesus aus? Die Gäste an der Krippe sind zum einen Intellektuelle mit drei Hautfarben. Jeder steht für einen Kontinent – zumindest für die, die man in der Antike kannte. Es ist also ein Ereignis, dass die ganze Welt betrifft.

Die Hirten stehen gleichberechtigt neben den akademischen Intellektuellen.

Die Krippendarstellung, eine Gästeliste, die keinen Status kennt. Und mit der Geburt Jesu wird es nicht „der Himmel auf Erden“.

Die Adventszeit, der Weg, sich Weihnachten anzunähern, läuft über die Krippe. Jede Woche stellen wir eine neue Figur vor; Figuren, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven auf Weihnachten zubewegen, bis schließlich an Heiligabend die Krippe voll ist.

Heute, am zweiten Advent, sind es die Sterndeuter.

„In einer Zeit, in der die Sterne mehr zu erzählen hatten als die Ausdehnungsgeschwindigkeit des Alls oder das Sternsterben einer Supernova,
als sie noch Seefahrern den Weg gewiesen
und gute und schlechte Zeiten angekündigt haben,
da sind die gefragt, die ihre Sprache verstehen.

Sie sind gefragt, wie heute die Vordenker des Silicon Valley.

Sie sitzen in Türmen und auf Dächern,
den Verstand nach oben offen.

Weil sie hoch über dem kleinteiligen Alltag sind und offen, können Sie erkennen, was Gott vorhat.

Sie haben ein Gespür dafür, wie Gott in die Welt kommen kann.

Dieses Gespür bringt sie in die richtige Richtung – aber am Ende erliegen sie doch der Logik der Welt und suchen Jesus in Palästen.“

Du kannst noch so wach und weise sein – Gott überrascht dich immer wieder.

Und so sind sie von ihren Türmen und Dächern heruntergestiegen,
um Gottes Sohn – in Bodennähe – in einem Futtertrog zu finden.

Wann war dein Verstand das letzte Mal frei, nach oben offen?

Nicht gefesselt von Mails, Messenger Diensten und dem, was auf der Arbeit noch zu tun wäre?

Wann warst du das letzte Mal einfach unter den Sternenhimmel?“