SegensOrte sind lebendige, bewegliche und vielfältige Gelegenheiten, wo Gemeinschaft ermöglicht wird. Momente und Orte, in denen Gottes Segen in unserer Welt spürbar und stärkend erfahrbar wird. Segen geben und nehmen. Segen sein, ganz alltäglich und doch besonders.

„Du sollst ein Segen sein!“ – so lautet die Aktion der Pfarrei St. Hippolytus. Am vergangenen Sonntag fand der nächste SegengsOrt vor dem St. Josef Hospital in Gelsenkirchen-Horst statt.  Bewusst wurde dieser Ort gewählt. Nach sechs Monaten unter dem Eindruck von Corona, in denen anfänglich das Gesundheitswesen stark in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit gerückt wurde, ist es noch einmal wichtig, die permanente Bedeutung und Wertschätzung allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen  entgegenzubringen. Viele Pflegekräfte in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, ob stationär oder ambulant, allen Ärzten und allen, die im Gesundheitswesen ihren Beitrag zur Bekämpfung  des Coranavirus geleistet haben und leisten, bedürfen mehr als nur den anfänglichen Applaus. Die  Pfarrei St. Hippolytus möchte durch diesen SegensOrt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen nicht Applaus und auch keine Geld spenden, sondern sie darin bestärken, dass jeder und jede ein Segen für den einzelnen Menschen ist. Jenseits von Religions- und Konfessionen Zugehörigkeiten. Jede und Jeder ist ein Segen – und macht jeden Tag alle Einrichtungen im Gesundheitswesen zu einem SegensOrt und zu einem Ort der Hoffnung.

In der Zeitschrift „Zeit-online“ (von Lucia Heisterkamp 7. Juli 2020) wurde wie folgt auf ein Zitat von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hingewiesen. In seiner Osteransprache, es war Woche drei der bundesweiten Kontaktbeschränkungen, stellte er eine vorausschauende Frage. Ob wir uns wohl nach der Corona-Krise noch daran erinnern werden, fragte Steinmeier, was uns unverzichtbare Arbeit, etwa in der Pflege, wirklich wert sein muss? 

Weiter heißt es in dem Artikel: „Es war eine Zeit großer Dankbarkeit und großer Versprechungen: Menschen klatschten abends an den Fenstern und auf den Balkonen für das Pflegepersonal. „Heldinnen und Helden des Alltags“ nannte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) die Angestellten in der Pflege im Mai. Diese Menschen hätten „nicht nur warme Worte, sondern langfristig auch bessere Löhne verdient“. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wollte sich persönlich dafür einsetzen, dass Pfleger und Schwestern, die in der Krise besonders gefordert seien, Zusatzleistungen erhalten. Um all jenen, so meinte Spahn damals, „die jetzt in dieser Zeit besonders mit anpacken, in den Kliniken, in den Praxen, in der Gesundheitspflege“, am Ende sagen zu können: „Das wollen wir auch finanziell noch mal besonders vergüten.“ Worte, die wohl Mut machen sollten. Für stundenlange harte Arbeit auf den Intensivstationen. Für Überstunden. Für die Gefahr, sich mit Covid-19 anzustecken. Für die Anstrengungen, die nötig sind, um möglichst viele Leben zu retten.“

Einiges ist geschehen, manches muss noch auf den Weg gebracht werden, damit es nicht nur bei Worthülsen und Versprechen bleibt.